Immer mehr Smartphone-Nutzer sind auf der Suche nach einer Whatsapp-Alternative. Der Wunsch nach einer digitalen Kommunikationslösung, mit welcher die persönlichen Daten geschützt sind, wird von Tag zu Tag größer. Viele greifen dabei zu einem kostenlosen Instant-Messaging-Dienst, wie Signal oder Telegram. Doch sind die beiden Alternativen tatsächlich sicherer als Whatsapp?
WAS IST EIN INSTANT-MESSAGING-DIENST?
Wenn ihr mit einer anderen Person per Textnachricht kommuniziert, macht ihr das meist über einen Instant-Messaging-Dienst. Ihr sendet die Nachricht ab und sie kommt „instant“, also unmittelbar, beim Empfänger an. Voraussetzung für die erfolgreiche Übermittlung ist, dass die jeweiligen Gesprächspartner über das Internet oder einen Server miteinander verbunden sind.
Im Jahre 1996 entstand mit ICQ der erste Instant-Messaging-Dienst. Seit damals hat sich das Instant Messaging weit verbreitet und sich als Ersatz für SMS durchgesetzt. Der im Jahr 2009 gegründete Instant-Messaging-Dienst Whatsapp hat sich anfänglich großer Beliebtheit erfreut, doch geriet er aufgrund des vermeintlich mangelnden Datenschutzes allmählich in Verruf. Dennoch verzeichnet WhatsApp 2 Billionen Nutzer, wobei auch die Nutzerzahl alternativer Kommunikationsdienste kontinuierlich ansteigt.
TELEGRAM
Laut Standard fehlt bei Telegram die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE), die dafür sorgt, dass ausschließlich die jeweiligen Kommunikationspartner die Nachricht entschlüsseln können. Die E2EE stellt somit einen Sicherheitsfaktor in der digitalen Kommunikation dar und verhindert, dass der Betreiber des Dienstes Einblicke in die private Unterhaltung nehmen kann. Sogenannte „geheime Chats“ müssen bei Telegram explizit ausgewählt werden, wobei die Funktion bei Gruppendiskussionen nicht angeboten wird. Die Sicherheit und Privatsphäre der Chats lässt demnach zu wünschen übrig. Weiters ist der Quellcode von Telegram nicht öffentlich zugänglich und auf der Website gibt es weder ein Impressum noch eine Datenschutzerklärung. Mysteriös!
Trotz der vorhandenen Sicherheitslücken wird Telegram häufig von kriminellen und terroristischen Gruppen als Kommunikationsmittel eingesetzt. Zurecht? Das untenstehende Video gibt Aufschluss darüber.
Zusammengefasst könnt ihr euch dennoch merken, dass selbst das in Verruf geratene Whatsapp von der Sicherheit her bessser abschneidet als Telegram. Hier gibt’s nämlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.
SIGNAL
Im Vergleich zu Telegram sind bei Signal alle Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt, egal ob es sich um Einzel- oder Gruppenchats handelt. Der Betreiber der App hat somit keine Chance, die Chats mitzulesen bzw. die Privatsphäre der User zu missbrauchen. Ebenfalls positiv ist, dass die dauerhafte Speicherung der Daten auf ein Minimum beschränkt ist.
Die einzige Problematik stellt bei Signal die Konto-Identität dar, welche mit der privaten Telefonnummer verknüpft ist und für alle anderen Gruppenteilnehmer ersichtlich ist. Dieselbe Thematik besteht bei Whatsapp.
Für noch mehr Sicherheit könnt ihr bei Signal ein persönliches Passwort oder eine biometrische Zugangssperre einrichten, welche ihr vor jedem Einloggen entsichern müsst.
TELEGRAM ODER SIGNAL?
Für mich persönlich fällt die Wahl zwischen den beiden Instant-Messaging-Diensten definitiv auf Signal. Ich bin überzeugt von der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie dem transparenten Quellcode des Dienstes.
Telegram ist für mich erstmal tabu. Was denkt ihr dazu? Gerne könnt ihr mir in den Kommentaren eure Meinung mitteilen.
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