Nie war das Thema „Blackout“ in den letzten Jahrzehnten präsenter, greifbarer und bedrohlicher als heute. Der Ukraine-Krieg, die Energie-Krise und die Kostenexplosion vieler Güter bringen uns in diese Lage und zwingen uns zum Umdenken. Für uns ist es selbstverständlich, rund um die Uhr Strom zu haben. So selbstverständlich, dass uns gar nicht richtig bewusst ist, was es bedeutet mehrere Stunden oder gar Tage keinen mehr zu haben – genau das ist ein „Blackout“. Mehr zum Thema könnt ihr in diesem Blogbeitrag lesen.
Was versteht man unter einem Blackout?
Ein Blackout ist ein plötzlicher und unerwarteter Ausfall des Stromversorgungssystems, der dazu führt, dass eine große Anzahl von Menschen ihren Zugang zu elektrischer Energie verliert. Es kann sowohl auf lokaler als auch auf regionaler oder sogar nationaler Ebene auftreten. Ein Blackout kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie beispielsweise Störungen im Stromnetz, Fehler in Kraftwerken oder Übertragungsleitungen, Naturkatastrophen oder menschliches Versagen. Der Blackout kann sowohl kurzzeitige als auch langzeitige Auswirkungen auf die betroffene Region haben, einschließlich Beeinträchtigungen der Versorgung mit Wasser und Nahrung, medizinische Versorgung, Kommunikation und Sicherheit, sowie Verluste von Einkommen und Sachschäden.
Bei uns in Vorarlberg ist der Zustand eines „Blackouts“ gegeben, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
Mehr als 50% der Stromabnehmer in Vorarlberg können nicht mehr versorgt werden.
Totaler Stromausfall in Vorarlberg für mindestens 3 Minuten, sodass Netzwerkwiederaufbaupläne aktiviert werden.
*Quelle: Blackout-Broschüre Land Vorarlberg
Welche Dinge sind bei Eintritt eines Blackouts nicht mehr möglich?
Wenn ein Blackout eintritt, gibt es eine Vielzahl von Dingen, die nicht mehr möglich sind, je nachdem wie lange und wie weitreichend der Ausfall ist. Einige Beispiele sind:
- Nutzung von elektrischen Geräten: Ohne Stromversorgung sind die meisten elektrischen Geräte nicht mehr benutzbar, einschließlich Lichter, Kühlschränke, Fernseher, Computer, etc.
- Kommunikation: Ohne Stromversorgung kann es Probleme bei der Nutzung von Telefonen, Internet und anderen Kommunikationsmitteln geben.
- Versorgung mit Wasser und Nahrung: Ohne Stromversorgung kann es Probleme bei der Wasserversorgung geben, da viele Wasseraufbereitungsanlagen und -pumpen elektrisch betrieben werden. Auch Kühl- und Gefriergeräte können nicht mehr funktionieren, was zu Problemen bei der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln führen kann.
- Medizinische Versorgung: Ohne Stromversorgung können medizinische Geräte, wie z.B. Herzmonitore, Beatmungsgeräte, Dialysemaschinen und andere lebenswichtige Geräte nicht mehr funktionieren.
- Sicherheit: Ohne Stromversorgung können Sicherheitssysteme, wie Alarmanlagen, Überwachungskameras und Zutrittskontrollen nicht mehr funktionieren.
- Verkehr: Ohne Stromversorgung können Ampeln, Tunnelbeleuchtungen und Bahnübergänge nicht mehr funktionieren, was zu Verkehrsproblemen und Unfällen führen kann.
- Produktion: Ohne Stromversorgung können Fabriken und Betriebe nicht mehr produzieren, was zu Verlusten von Einkommen und Arbeitsplätzen führen kann.
Es ist zu beachten, dass die Auswirkungen von Blackouts von der Dauer und dem Umfang des Ausfalls abhängig sind und dass es immer spezifisch für die Region und die betroffene Branche variiert.
Vorbereitungen auf einen Blackout – was sollte man zu Hause haben?
Folgende Gegenstände können euch im Falle eines Blackouts das Leben im eigenen Haushalt sehr erleichtern:
- Eine Taschenlampe oder Notleuchten
- Ein funktionierendes, batterie- oder handbetriebenes Radio, um auf dem Laufenden über den Fortschritt der Wiederherstellung der Stromversorgung und andere wichtige Informationen zu bleiben.
- Einen Notvorrat an Wasser und Nahrungsmitteln, der mindestens ein paar Tage reicht.
- Einen Erste-Hilfe-Kasten.
- Eine voll aufgeladene Powerbank oder Handy-Ladegerät für den Fall, dass der Strom ausfällt.
- Ein manuelles oder batteriebetriebenes Kühl- oder Gefriergerät, um Lebensmittel zu schützen, falls der Strom ausfällt.
- Eine alternative Heizquelle, wie z.B. ein Kamin oder ein tragbarer Heizlüfter, falls es im Winter kalt wird.
Für einen Blackout eignen sich vor allem Lebensmittel, die lange haltbar sind und ohne Kühlung oder Erhitzung aufbewahrt werden können. Einige Beispiele sind:
Konserven: Thunfisch, Hülsenfrüchte, Gemüse, Suppen usw.
Trockenfrüchte: Rosinen, Feigen, Pflaumen usw.
Nüsse und Samen: Erdnüsse, Mandeln, Cashew, Sonnenblumenkerne usw.
Trocken-/Konservenfleisch: Jerky, Büchsenfleisch,
Mehl, Reis, Haferflocken,
Trockenmilch
lange haltbare Milchalternativen (z.B. Sojamilch, Mandelmilch)
Gewürze und Öle
Keks, Cracker,
Wasser in verschlossenen Behältern,
Energieriegel und Notrationen
Es ist wichtig daran zu denken, dass man auch auf seine persönlichen Bedürfnisse und eventuelle Allergien/Diäten achten sollte. Auch geeignete Nahrung für Babys oder Kleinkinder sollte im Fall der Fälle genügend vorhanden sein.
Was tun bei einem Blackout?
Das Land Vorarlberg schickte Mitte Januar 2023 in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden eine Broschüre zum Thema Blackout und der entsprechenden Notfallplanung an alle Haushalte.
In dieser findet ihr alle Infos inklusive einer Checkliste, die euch beim Vorbereiten für den etwaigen Ernstfall unterstützt. Auch auf den Webseiten der einzelnen Gemeinden findet ihr Infos zur Wasser- und Lebensmittelversorgung sowie den ärztlichen Notdiensten und Anlaufstellen.
Wir hoffen alle, dass dieser Ernstfall nie eintreten wird. Durch die gegebenen Umstände kann ein Blackout jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Und wenn es so weit ist, ist Vorsorge besser als Nachsorge.
Bildquellen:
Pixabay Alexandra_Koch
Photo Images George Doyle
Getty Images Pro Wako Megumi
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