WIE GEHEN ANRUFBETRÜGER VOR?
Vor allem mit Lügen, Manipulation und Druck. Mittlerweile sind viele verschiedene Möglichkeiten von Fake Anrufen bekannt, sowohl bei Festnetzanschlüssen als auch über das Handy. Von angeblichen Einbrüchen in der Nachbarschaft, mutmaßlichen Straftaten oder sofortiges Auflegen nach Annahme des Anrufes, um einen Rückruf zu erreichen. Die Betrüger werden immer einfallsreicher und suchen ihre Opfer immer gezielter aus.
Es gibt sogenannte PING Calls – hier rufen die Betrüger an und legen schon nach dem ersten Freizeichen auf, in der Hoffnung, dass das Opfer zurückruft. Bei einem Rückruf wird versucht, das Opfer so lange wie möglich in der Leitung zu halten, meist mit langen Bandansagen oder Weiterleitungen. So entstehen für den Rückrufer horrende Kosten.
Bei Scam Calls täuschen die Täter eine falsche Identität vor und versuchen so an die Daten von ihren Opfern zu kommen. Hierbei kommt es nicht selten vor, dass die Betrüger sich als Bankangestellte oder als Support-Beschäftigte großer Unternehmen wie Microsoft oder Amazon ausgeben. Ziel der Täter ist es an Kreditkartendetails, Bank- oder Adressdaten und Passwörtern zu gelangen.
WIE SOLL ICH BEI EINEM FAKE ANRUF REAGIEREN?
Bei einem verpassten Anruf einer unbekannten Nummer, kann zunächst einmal die Rückwärtssuche von Telefonnummern Abhilfe schaffen. Eine weitere Möglichkeit ist auf der Liste der RTR zu missbräuchlich verwendeten Telefonnummern zu suchen, ob die Nummer dabei ist. Ist die Suche erfolglos, wird immer wieder geraten, einfach abzuwarten, denn war es ein wichtiger Anruf, wird der Anrufer nochmals versuchen anzurufen oder sich auf anderem Weg melden. Hat man den Verdacht, bei dem Anruf bzw. Telefongespräch handelt es sich um einen Fake Anruf, dann lautet der beste Tipp: Einfach auflegen.
Zusätzlich kann es hilfreich sein, den Anrufer nach dem vollen Namen zu fragen. Hierbei kommen die Betrüger oft ins Straucheln und finden seltsame Ausflüchte. Helfen kann auch, nochmals nachzufragen für welche Firma angerufen wird oder woher der Anrufer die Telefonnummer hat. Kannst du die Antwort nicht nachvollziehen oder ist die Antwort nicht richtig, dann weißt du, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt.
Um nicht auf freche Tricks reinzufallen ist eine weitere Möglichkeit, um sich sicherer zu fühlen, die Forderung schriftlicher Informationen. Für das Gesprochene kann immer etwas schriftliches angefordert werden, achte aber hier drauf, dass du deine Adressdaten nicht herausgibst. Aber sollte es sich bei dem Anruf wirklich um einen Bankvertreter der Hausbank handeln, dann wird dieser sicherlich die Adresse haben. Manchmal wird mit diesem einfachen Trick leicht nervige Spam-Anrufe los.
ACHTUNG BEI DIESEN SÄTZEN
Es gibt einige Sätze, die bei einem Telefonbetrug häufig verwendet werden und bei denen die Alarmglocken läuten sollten:
- „Greifen Sie jetzt zu!“ – hierbei wird versucht das Anrufopfer unter Zeitdruck zu beispielsweise einem Vertrag zu drängen. Egal wie vielversprechend das Angebot auch sein mag, bei einem seriösen Angebot sollte etwas Bedenkzeit und eine schriftliche Zusendung möglich sein.
- „Wenn Sie das nicht tun, dann…“ – Hier droht der Betrüger mit negativen Konsequenzen und die Angerufenen handeln vor lauter Angst unüberlegt. Keine Bank würde negative Konsequenzen androhen, wie beispielsweise das Konto zu sperren, wenn man nicht eine Bestimmte Summe überweist.
- „Oma/Opa, ich bin’s“ – der „Enkeltrick“, ist der wohl bekannteste Telefonbetrug, der vor allem ältere Menschen betrifft. Die Betrüger versuchen, mit dem möglichen Vertrauensvorsprung, um Geld zu bitten. Hier kann es helfen, nach persönlichen Erinnerungen zu fragen, die nur betroffene Personen wissen können.
- „Hier ist die Polizei“ – Durch diesen Trick wirken die Betrüger seriös und glaubwürdig. Es hilft nach der Dienststelle zu fragen und die Anrufnummer sorgfältig zu prüfen. Achtung: die Polizei ruft niemals von der Nummer 110 an! Zudem würde die Polizei kein Geld annehmen um eine Straftat fallen zu lassen…
TIPPS WAS NACH EINEM BETRUGSANRUF ZU TUN IST
Zunächst einmal gibt es eine Meldestelle für Rufnummernmissbrauch, hier können Telefonnummern eingeben werden und werden dort gelistet um weitere Betrugsopfer zu schützen. Am besten ist es, Namen und Unternehmen des Anrufers, sowie Datum, Uhrzeit und Telefonnummer und den Inhalt des Gesprächs zu notieren. Ist man auf einen Betrüger reingefallen, sollte umgehend die Polizei informiert werden und eine Anzeige aufgegeben werden.
FAZIT
Bei jeder unbekannten Nummer sollte man vorsichtig sein und mit Bedacht abnehmen und alles Gesagte hinterfragen, um nicht in eine Falle zu tappen. Lieber einmal mehr nicht zurückrufen, auch wenn man seine Neugierde kaum zurückhalten kann, bevor man eine Nummer zurückruft, die einem extreme Kosten verursacht. Seid Ihr schon mal in eine Fake-Anruf-Falle getappt? Erzählt es mir in den Kommentaren.
Shutterstock.com/ronstik
Shutterstock.com/TY Lim
0 Kommentare