Glasfaser-Internet ist inzwischen ein Begriff, der immer häufiger fällt, wenn es um schnelles Internet geht. Aber was genau ist Glasfaser und welche Vorteile hat es gegenüber herkömmlichen Kupferleitungen? In diesem Beitrag erklären wir dir alles, was du über Glasfaser-Internet wissen musst.
Was ist Glasfaser-Internet?
Glasfaser-Internet ist eine Art der Internetverbindung, bei der Daten über Glasfaserkabel übertragen werden. Diese Kabel bestehen aus winzigen Fasern, die aus sehr dünnem Glas oder Kunststoff bestehen und Lichtsignale senden und empfangen können. Durch diese Technologie wird eine sehr schnelle und stabile Internetverbindung ermöglicht.
Wie funktioniert die Datenübertragung über Glasfaser?
Die Datenübertragung über Glasfaser erfolgt über Lichtsignale. Der Kern der Glasfaserleitung besteht aus Glas und hat einen Durchmesser zwischen neun und 62,5 Tausendstel Millimetern (Mikrometer). Der Kern ist von einem Mantel umgeben, der das Licht zurück in den Kern spiegelt, wenn es an die Grenze der Glasfaser kommt. Um den Glaskern und den Mantel liegt eine weitere Schutzschicht aus Plastik, die das empfindliche Innenleben vor mechanischen Schäden oder Feuchtigkeit schützt.
Daten werden durch den Glaskern in Form von Lichtsignalen geschickt und prallen am verspiegelten Mantel immer wieder ab. Das Licht wird zurückgespiegelt und geht somit nicht verloren. Die Datenübertragung per Glasfaserkabel funktioniert ähnlich wie bei zwei Schiffen, die sich in der Nacht auf einem Gewässer treffen und sich nur mittels Signallampen verständigen können. Der Kapitän teilt dem Signalmatrosen seine Nachricht mit und dieser wandelt seine Nachricht in Morsesignale um, welche dann per Lichtsignal über die Signallampe, nach dem Morse-Schema kurz-lang, gesendet werden. Auf dem anderen Schiff sieht der Nachrichtenmatrose diese Lichtsignale und entschlüsselt diese, damit er sie dem Kapitän überbringen kann.
Bei der Datenübertragung über Glasfaser gibt es einen Sender, auch genannt „Transmitter“, sowie einen optischen Empfänger, der auch als „Receiver“ bezeichnet wird. In den Glasfasernetzen gibt es in regelmäßigen Abständen eingebaute Verstärker, da auch Lichtsignale über gewisse Strecken schwächer werden. Diese Verstärker nennt man im technischen Englisch „Repeater“. Der Transmitter wandelt die empfangenen Daten in Lichtsignale um und schickt diese durch die Glasfaser. Die Lichtsignale werden immer wieder von den Repeatern verstärkt, bis sie am anderen Ende von dem Receiver empfangen und wieder in elektrische Signale umgewandelt werden, damit diese von deinem Fernseher, deinem Telefon, deinem PC oder deinem Router wieder empfangen werden können.
Vorteile von Glasfaser
Schnelle Übertragungsgeschwindigkeit:
Glasfaserkabel können Daten mit hoher Geschwindigkeit übertragen, was es möglich macht, große Dateien und komplexe Anwendungen schnell zu übertragen. Im Vergleich zu Kupferkabeln kann Glasfaser eine höhere Bandbreite bieten, was bedeutet, dass mehr Daten gleichzeitig übertragen werden können.
Geringe Latenzzeit:
Glasfaserkabel haben eine geringere Latenzzeit als andere Arten von Kabeln. Dies bedeutet, dass die Datenübertragung schneller erfolgt und Verzögerungen bei der Verarbeitung von Anwendungen reduziert werden. Dies ist besonders wichtig für Anwendungen, die in Echtzeit arbeiten, wie z.B. Online-Spiele oder Videokonferenzen.
Sicherheit:
Glasfaserkabel sind schwer abzuhören, da sie keine elektromagnetischen Signale abgeben. Dies macht sie sicherer als Kupferkabel, die anfällig für Abhörversuche sind.
Wartungsaufwand:
Glasfaserkabel benötigen weniger Wartung als andere Arten von Kabeln. Da Glasfaserkabel nicht korrodieren und nicht durch elektromagnetische Interferenzen beeinträchtigt werden, müssen sie seltener ausgetauscht werden. Dies reduziert die Wartungskosten und verbessert die Zuverlässigkeit der Verbindung.
Längere Distanz:
Glasfaserkabel können Daten über längere Distanzen übertragen als Kupfer- oder Koaxialkabel. Dies macht sie ideal für Telekommunikationsunternehmen, die Daten über große Entfernungen übertragen müssen.
Umweltfreundlichkeit:
Glasfaserkabel sind umweltfreundlicher als Kupferkabel, da sie keine giftigen Chemikalien enthalten und leicht recycelt werden können.
Nachteile von Glasfaser
Höhere Kosten:
Glasfaserkabel sind in der Regel teurer als Kupfer- oder Koaxialkabel. Dies liegt daran, dass die Herstellung von Glasfaserkabeln aufwändiger ist als bei anderen Kabeltypen.
Schwierigere Installation:
Die Installation von Glasfaserkabeln ist schwieriger als die Installation von Kupfer- oder Koaxialkabeln. Dies liegt daran, dass Glasfaserkabel empfindlicher sind und spezielle Werkzeuge und Techniken erfordern.
Kompatibilität:
Glasfaserkabel sind nicht mit allen Geräten und Netzwerktypen kompatibel. Bei älteren Geräten und Netzwerken kann es erforderlich sein, zusätzliche Hardware zu installieren, um eine Verbindung herstellen zu können.
Anfälligkeit für Biegen:
Glasfaserkabel sind anfälliger für Biegen als andere Arten von Kabeln. Wenn sie zu stark gebogen werden, kann dies zu Datenverlusten führen.
Obwohl es einige Nachteile von Glasfaserkabeln gibt, überwiegen die Vorteile deutlich. Sie bieten eine zuverlässige und schnelle Verbindung, die sich perfekt für die Übertragung großer Datenmengen eignet. Im Gegensatz zu Kupferkabeln wird das Signal bei Glasfaserkabeln nicht durch elektromagnetische Interferenzen oder Verzerrungen gestört. Dies führt zu einer höheren Qualität der Datenübertragung und einer geringeren Latenzzeit, was besonders wichtig ist, wenn es um Anwendungen wie Online-Gaming, Videokonferenzen oder das Streamen von Videos geht.
WARUM IST GLASFASER DIE ZUKUNFT?
Glasfaser ist die Zukunft, weil es die technologische Grundlage für die Entwicklung von immer schnelleren und effizienteren Netzwerken bildet. Die Geschwindigkeit und Leistung von Glasfasernetzen können unübertroffen sein, was sie ideal für Anwendungen wie Video-Streaming, Online-Gaming und Cloud Computing macht. Immer mehr Verbraucher und Unternehmen verlassen sich auf schnelle Internetverbindungen, um ihre täglichen Aktivitäten durchzuführen, und die Nachfrage nach immer höheren Bandbreiten und schnelleren Verbindungen wird voraussichtlich weiter steigen.
Darüber hinaus sind Glasfaserkabel auch zukunftssicherer als Kupferkabel. Während Kupferkabel immer anfälliger für elektromagnetische Störungen und andere Arten von Signalverlusten werden, bleiben Glasfaserkabel weitgehend unbeeinträchtigt. Dies bedeutet, dass sie in der Lage sind, höhere Bandbreiten über größere Entfernungen zu liefern, was wiederum die Entwicklung von Cloud-Computing-Diensten, 5G-Netzwerken und anderen zukunftsweisenden Technologien unterstützt.
Schließlich wird die Implementierung von Glasfasernetzen voraussichtlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. In der Tat haben viele Länder bereits begonnen, in ihre Infrastruktur zu investieren, um Glasfaser-Netzwerke zu implementieren. Eine bessere Breitbandverbindung bedeutet schnellere Downloads, schnellere Uploads, stabilere Verbindungen und eine verbesserte Netzwerk-Performance insgesamt. Dies kann nicht nur dazu beitragen, den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und anderen wichtigen Dienstleistungen zu verbessern, sondern auch zu einer Steigerung der Wirtschaftsleistung und Produktivität führen.
AB WANN SPRICHT MAN VON „GLASFASER-INTERNET“?
Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 2023) ist die Technologie „VDSL“ die meistverwendete Technologie in Österreich, welche mit Glasfaser zu tun hat. Von VDSL spricht man, wenn zwar von der Ortsvermittlungsstelle bis zum Hauptverteiler eine Glasfaserleitung vorhanden ist, jedoch die letzten paar Meter bis zu Telefonsteckdose trotzdem noch über Kupferkabel laufen. Da hier eine Kombination aus Kupfer- und Glasfaserleitung besteht, spricht man auch von einem „Hybridnetz“. Da es sich nur um wenige Meter handelt, welche mit Kupferkabel überbrückt werden, tut das der Leistung im Normalfall keinen Abbruch. Viele Provider sprechen bei VDSL schon über „Glasfaser“ , da der Großteil der Leitung aus dieser besteht.
Richtigerweise spricht man von Internet über Glasfaser, wenn tatsächlich die ganze Leitung bis ins Haus aus dieser besteht. Da die Kupferleitungen jedoch schon vorhanden sind, wird in den meisten Fällen noch auf VDSL zurückgegriffen. Wenn ihr in einer Eigentumswohnung oder einem Haus lebt, Internet über VDSL bezieht und gerne alles über Glasfaser hättet, so müssen die hohen Kosten für den Ausbau in der Regel selbst getragen werden. Es gibt allerdings schon Wohnanlagen, wo die Leitung direkt eingezogen wurde und somit Internet über Glasfaser bezogen werden kann. Dies ist jedoch noch eher selten der Fall. Bei reinem Glasfaser spricht man von der Technologie „FTTH“ (Fiber to the home) oder Fiber-Internet.
FAZIT
Bis Österreich flächendeckend mit Glasfaserkabel vernetzt wird, müssen wir uns wohl noch etwas gedulden. Voraussichtlich bis 2030 kann dieser Ausbau noch dauern, wenn man den Informationen im Netz glauben schenken darf. Durchschnittlich sind in Österreich derzeit bis zu 30 Mbit/s erreichbar (Stand 2019). Die Ausbauarbeiten sind jedoch stetig im Gange und teilweise werden schon Anschlüsse bis zu 1 GBbit/s hergestellt.
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Glasfaser sollte nicht die Zukunft sonder schon jetzt Standard sein …. da hat AUT und DE sehr verschlafen dem restlichen Markt gegenüber
Hallo Fabian,
tja, wo du Recht hast hast du Recht. Trotzdem finde ich, dass sich in den letzten Jahren schon einiges in Sachen Geschwindigkeit getan hat.
Viele Grüße
Alexandra