VPN – Was bedeutet diese Abkürzung? Sie steht für Virtual Private Network und beschreibt die Möglichkeit, von außen auf ein bestehendes Netzwerk zuzugreifen. Hierbei kann es sich um ein privates Netz oder um ein Unternehmensnetz handeln. So kann eine geschützte Netzwerkverbindung in öffentlichen Netzen aufgebaut werden. Eine VPN-Verbindung verschlüsselt den Internetverkehr und die Online-Identität. Besonders in der heutigen Zeit, in der die Arbeit im Homeoffice erledigt werden kann, ist es wichtig die Daten zu sichern und vor Hackern zu schützen.

WIE FUNKTIONIERT EINE VPN-VERBINDUNG?

Normalerweise fließt der Datenverkehr unverschlüsselt durch das Internet. Wenn ihr auf ein Netzwerk zugreift, laufen die Daten zuerst über den Server eures Providers oder, im Falle eines öffentlichen WLAN’s, über den Server des Hotspot-Betreibers. Ungebetene Gäste können nun die Daten mitschneiden oder bestimmte Informationen gezielt herausfiltern. Gerade Unternehmensdaten sollten nicht in die falschen Hände gelangen.

Beim Surfen mit einem VPN wird eure IP-Adresse verborgen, in dem das Netzwerk euch über einen speziellen Remote-Server umleitet, der von einem VPN Host ausgeführt wird. So werden alle Daten zwischen dem Endgerät (beispielsweise PC, Smartphone oder Tabelt) und dem Server (dem Router) Ende-zu-Ende verschlüsselt. So kann euer Internetanbieter oder ein Dritter unmöglich sehen, welche Websiten ihr besucht habt oder welche Daten ihr heruntergeladen habt. Ein virtuelles privates Netzwerk funktioniert dann wie ein Filter, der alle Daten die empfangen werden in Kauderwelsch umwandelt. Selbst wenn die verschlüsselten Daten in die Hande von Unbeteiligten kommen würde, könnten die Daten nicht gelesen werden.

DIE GESCHICHTE DES VPN

Die VPN Technologie wurde erstmals im Jahr 1996 eingesetzt, als ein Microsoft Mitarbeiter das PPTP-Protokoll entwickelt hat. Das Protokoll schuf eine private Verbindung zwischen einem Endgerät und dem Internet. Die ersten VPN gingen Anfang der 2000er auf den Markt. Die meisten Nutzer waren Unternehmen. Der Hauptaspekt war der Datenaustauschen zwischen verschiedenen Unternehmenssitzen. Erst in den Jahren zwischen 2016 und 2018 stieg die Anzahl von privaten VPN-Nutzern um das Vierfache an. Besonders in Ländern wie China, Thailand oder Indonesien, in denen der Internetzugang eingeschränkt ist und zensiert wird. In Europa ist der Anteil der Nutzer niedriger, nimmt jedoch zu.

WAS SIND DIE VORTEILE EINER VPN-VERBINDUNG

Zunächst einmal besteht der größte Vorteil darin, sicher und anonym das Internet nutzen zu können.

Sichere Verschlüsselung: Um die verschlüsselten Daten lesen zu können, benötigt man einen encryption key, also einen Entschlüsselungsschlüssel. Ohne diesen können die Informationen nicht entschlüsselt werden. Selbst in öffentlichen Netzwerken, bleiben eure Aktivitäten verborgen.

Verschleierung des Aufenthaltsortes: Da der VPN Server in einem anderen Land sitzt und somit einen anderen demografischen Standort hat, kann der tatsächliche Standort nicht ermittelt werden. Die meisten VPN-Dienste speichern keine Protokolle der Aktivitäten der User. Selbst wenn der Anbieter die Daten speichert, gibt er diese nicht weiter. Die Aufzeichnungen der Nutzungen bleiben so verborgen.

Zugriff auf regionale Inhalte: Wer kennt es nicht, man ist in einem anderem Land im Urlaub und möchte die Lieblingsserie weiter schauen oder den aktuellsten Zeitungsbericht der Heimatzeitung lesen. Es funktioniert nicht – die Website kann nicht angezeigt werden. Mit VPN-Standort-Spoofing könnt ihr auf einen Server in einem anderen Land umschalten und somit den Standort ändern. So können regionale Inhalte trotzdem empfangen werden.

Sicherer Datentransfer: Dieser Punkt ist besonders für Unternehmen wichtig. Ist man außerhalb des internen Netzwerks, kann mit einer VPN-Verbindung auf wichtige Informationen und Daten zugegriffen werden. Um Zugang auf Firmendaten zu haben, wird meist eine VPN-Verbindung eingerichtet, die eine Verbindung zwischen dem Privaten- und dem Unternehmensserver herstellt, um mit Verschlüsslungsmethoden Datenlecks zu verhindern.

Zwei-Faktor-Authentifizierung: Mithilfe einer Zwei-Faktor-Authentifizierung ist das Einwählen in ein virtuelles privates Netzwerk doppelt gesichert. Das heißt zusätzlich zu dem Passwort, muss hier noch ein Code eingegeben werden, der per Mail oder als SMS an den User geschickt wurde. Dadurch wird eine Nutzung durch Dritte nochmals erschwert.

SICHER SUFEN MIT EINEM VPN

Durch ein VPN wird euer Surfverhalten verschlüsselt, nur mit einem bestimmten Schlüssel können die Daten dekodiert werden. Nur das VPN und euer Computer oder Smartphone kennen den Schlüssel. Jedes VPN benutzt eigene Verschlüsselungsprozesse, allerdings sind folgende drei Schritte im Allgemeinen ähnlich:

1. Sobald ihr online seid, startet ihr euer virtuelles privates Netzwerk. Nun fungiert das VPN als Tunnel zwischen euerem Endgerät und dem Internet. Keine dritte Person kann diesen Tunnel sehen.
2. Das Gerät befindet sich nun im Netzwerk des VPN. Eure IP-Adresse kann nun in eine andere geändert werden, die von dem VPN-Server bereitgestellt wurde.
3. Das VPN schützt alle persönlichen Daten – ihr könnt unbeschwert im Internet surfen!

WIE KANN ICH EIN VPN EINRICHTEN?

Für ein Heimnetzwerk ist es einfacher, das virtuelle private Netzwerk auf dem Router zu installieren, den so sind alle verbundenen Geräte mit geschützt. So kann man beispielsweise von unterwegs auch auf wichtige Dokumente oder Bilder auf dem PC zugreifen. Mit einem VPN auf dem Router können auch Smart-TV oder auch Smart-Homegeräte gesichert werden. Ein Router-VPN ist einfach zu installieren, allerdings nur wenn der Router eine eigene Nutzeroberfläche hat, da die Verwaltung ansonsten nicht möglich ist.

Kommt eine VPN-Verbindung auf dem Router nicht in Frage, kann jedes Gerät einzeln geschützt werden. Hier wird eine VPN-Verbindung auf dem PC, Laptop oder auch dem Smartphone eingerichtet. Die Einrichtung ist mit einigen Klicks erledigt. Im Anschluss muss nur noch das VPN aktiviert werden und ihr surft sicher und anonym im Internet.

Kostenlose virtuelle private Netzwerke sollten vorsichtig genossen werden, da einige Anbieter, die Daten sammeln und für Werbezwecke verkaufen. Da man ein VPN mit der Absicht anonym und geschützt zu surfen installiert, sollte lieber etwas Geld investiert werden und in eine kostenpflichte VPN Verbindung genutzt werden. Surft ihr zuhause oder auf dem Smartphone auch bereits mit VPN-Verbindung? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!