Jeder von euch kennt es. Ihr meldet euch irgendwo an, sei es bei eurem E-Mail-Account, bei Facebook oder Amazon und Co. und benötigt ein sicheres Passwort, um sicherzustellen, dass Unbefugte keinen Zugriff auf euer Benutzerkonto haben. In der heutigen Zeit hat man meistens mehr als nur ein Online-Konto. Je mehr Konten vorhanden sind, desto mehr Passwörter werden benötigt und umso schneller kann man schon einmal den Überblick verlieren. Deshalb verwenden viele Nutzer oftmals dieselben Passwörter für mehrere Online-Dienste. Ein gefundenes Fressen für Hacker, da diese, wenn sie das Passwort geknackt haben, einfach und unkompliziert auf alle Benutzerkonten zugreifen können, welches ihr mit diesem Passwort versehen habt. Wie ihr ein möglichst sicheres Passwort erstellen könnt und welche auf keinen Fall verwendet werden sollten, könnt ihr hier nachlesen.
DIE MEIST VERWENDETEN PASSWÖRTER ÖSTERREICHS
In Sachen Datenschutz sind viele von uns etwas nachlässig. Einfache und einfallslose Kennwörter sind ein gefundenes Fressen für Hacker und Cyberkriminelle, da diese leicht geknackt werden klönnen. Auch Passwörter, welche auf persönlichen Informationen basieren sind für Unbefugte oftmals ein Kinderspiel. Das eigene Geburtsdatum, der Name der Partners, der Kinder oder des Haustieres finden diese mit geringem Aufwand heraus. Hier eine kleine Auflistung der meistverwendeten Passwörter Österreichs, basierend auf der Auswertung der Seite futurezone.at.
PLATZ 1
123456
Diese Zahlenkombination ist die Nummer eins der am meisten verwendeten Passwörter Österreichs. Wer dieses Kennwort verwendet, muss sich nicht wundern, wenn Unbefugte sich Zutritt zum Benutzerkonto oder Online-Dienst verschaffen.
PLATZ 2
12345
Auch eine Zahl weniger, als bei Platz 1, zu verwenden, hält Hacker nicht vor dem Zugriff auf eure Daten ab. Vermeidet Zahlenreihenfolgen – auch wenn diese leicht zu merken sind. Cyberkriminille haben so ein leichtes Spiel mit euch.
PLATZ 3
hallo
Ein wirklich sehr nettes Passwort. So fühlt sich der Hacker sicher gleich viel wohler wenn er sich Zugang zu euren Daten verschafft. Erschreckend – aber „hallo“ ist das in Österreich am dritthäufigsten verwendete Passwort für Online-Dienste.
PLATZ 4
123456789
Auch diese Zahlenkombination ist relativ leicht zu erraten und bietet unzureichenden Schutz für eure Daten. Die Vorlage dieses kreativen Kennwortes ist häufig der Nummernblock auf der Tastatur. Auch wieder eine leicht zu erratende Zahlenreihenfolge.
PLATZ 5
1234
Es ist völlig egal, wie viele Zahlen ihr verwendet. Solche Passwörter sind und bleiben eine sehr unsichere Wahl. Wenn ihr keine Buchstaben oder Sonderzeichen dazwischen einfügt und alle Zahlen nach der Reihenfolge kommen, ist es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis was passiert.
PLATZ 6
master
Wahrlich kein „Master-Passwort“. Auch hier fehlen Zahlen, Sonderzeichen und auch Groß- und Kleinschreibung von Buchstaben. Wenn eure Daten sicher sein sollen, ist von der Verwendung dieses Kennwortes abzuraten.
PLATZ 7
andreas
Oftmals werden auch die Namen der Liebsten als Passwort verwendet. Vielleicht schafft es das Kennwort „andreas“ deshalb auf Platz 7? Wir können hier nur spekulieren. Auf jeden Fall auch kein zu empfehlendes Passwort.
PLATZ 8
12345678
Das mit den Zahlen hatten wir ja schon ein paar Mal. Und ja -auch diese Kombination ist alles andere als ein guter Schutz für eure persönlichen Daten. Wenn jemand von euch dieses Passwort verwendet, würde ich dringend empfehlen eine Änderung vorzunehmen.
PLATZ 9
thomas
Auch wenn Thomas ein schöner Name ist, als Passwort ist er definitiv ungeeignet, da auch er zu den Top 10 der meist verwendeten Passwörter gehört. Geschickt kombiniert mit Sonderzeichen oder Zahlen kann aber auch „thomas“ zu einem sicheren Passwort werden.
PLATZ 10
stefan
Wie auch die Kennwörter „andreas“ und „thomas“ zählt „stefan“ zu den eher weniger sicheren und oft verwendeten Passwörtern und sollte daher nicht in dieser Form verwendet werden.
WIE ERSTELLE ICH EIN SICHERES PASSWORT?
Wenn ihr ein möglichst sicheres Passwort erstellen möchtet, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Fakt ist, lange Passwörter schützen besser als kurze. Nicht nur die Länge des Kennwortes spielt eine Rolle, sondern auch die Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen ist ausschlaggebend für die Sicherheit. Ein langes Passwort, welches nur aus einem oder weniger Buchstaben/Ziffern/Sonderzeichen besteht, nützt in der Regel nicht wirklich viel. Was ihr beim Erstellen eines sicheren Passwortes berücksichtigen müsst, findet ihr in dieser kurzen Auflistung der wichtigsten Grundsätze.
- Vermeidet einfache Kostellationen wie Zahlenreihen, ganze Tastaturzeilen wie beispielsweise „QWERTZUIOP“ oder die Verwendung nur eines oder weniger Buchstaben, Zahlen oder Sonderzeichen.
- Kombiniert am besten Klein- und Großbuchstaben mit Zahlen und Sonderzeichen und vermeidet die Verwendung eurer Geburtsdaten, eurer Namen oder die Namen eurer Liebsten, Verwandten oder Haustiere.
- Benutzt keine Wörter, wie sie im Wörterbuch stehen, da Hacker oftmals sogenannte „Wörterbuch-Attacken“ starten. Bei diesem Hack-Angriff kommt ein elektronisches Wörterbuch zum Einsatz, welches die Cyberkriminellen einfach über die Anmeldemaske laufen lassen.
- Verwendet mehrere Wörter oder eine Kombination aus scheinbar zufälligen Zahlen, Buchstaben oder Sonderzeichen.
- Passwörter mit mindestens 8 Zeichen gehören zu den sichersten. Laut der Seite gdata.at benötigt ein „leistungsstarker Computer“, welcher 1.000.000 Kennwörter pro Sekunde testen kann, für ein 5-stelliges Passwort, bestehend aus Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern und Zeichen gerade mal 26 Minuten, um dieses zu knacken. Im Vergleich dazu dauert die Berechnung eines 8-stelligen Passwortes mit den gleichen Voraussetzungen im längsten Fall 29 Jahre.
DIE GOLDENDE REGEL IM UMGANG MIT PASSWÖRTERN
Benutzt, wenn möglich, pro Online-Benutzerkonto ein anderes, sicheres Passwort und verwendet keine Zugangsdaten doppelt. Sollte ein Hacker einmal das vielgenutzte Passwort herausgefunden haben, ist es für ihn ein Leichtes, sich Zugang zu all den Benutzerkonten, welche mit diesem Passwort versehen wurden, zu verschaffen. Behaltet eure Passwörter für euch. Weder Freunde, Verwandte, noch Bekannte oder Arbeitskollegen sollten eure Passwörter kennen. Auch aufschreiben sollte man diese besser nicht und wenn doch – bewahrt diese an einem sicheren Ort auf.
Es gibt verschiedene Apps oder Programme, welche euch helfen können, die Übersicht über eure Passwörter zu behalten. Eine bekannte, jedoch kostenpflichtige App dafür ist beispielsweise „1Password„. Mit diesem Passwort-Manager könnt ihr alle eure Passwörter sicher abspeichern, wiederherstellen und verwalten. Zudem erstellt die App auch sichere Passwörter für euch, falls euch mal keines einfallen sollte. Alle Vorteile dieser App findet ihr in der „1Password-Tour„.
Da ein Passwort nie zu 100% vor Datendiebstahl schützen kann, empfiehlt es sich, wenn möglich eine „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ zu verwenden. Was genau das ist und warum die zwei-Faktor-Authentifizierung zusätzlicen Schutz bietet, könnt ihr in folgendem Beitrag nachlesen: „Was ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung?„.
Bildquellen: Shutterstock.com
Fotografen: designer491, guvendemir
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