Der 27. August 2019 ließ den Puls so manchen eingefleischten World of Warcraft-Fans höher schlagen. Phase 1 von WoW Classic startete mit dem Release des Spiels. Doch was genau ist WoW Classic eigentlich? Wie bereits der Name verrät, handelt es sich hier um eine klassische, ursprüngliche Version des beliebten MMORPG World of Warcraft. Rund 16 Jahre ist es her (2004), als WoW das erste Mal auf dem Markt erschien und die Herzen der Fans im Sturm eroberte. Alle Infos zu den Phasen von WoW Classic könnt ihr hier nachlesen.
Phase 1
Zum Start von WoW Classic standen den Spielern „der geschmolzene Kern“ sowie „Onyxia“ zur Verfügung. Vorausgesetzt, man schafft die eher aufwendigen Pre-Quests, wenn ihr beispielsweise den Schlachtzug „Onyxias Hort“ betreten wollt. Um eintreten zu können, benötigt ihr die Halskette, die ihr am Ende der Questreihe erhaltet. Im Gegensatz zu den Zugangsquests für Onyxia ist die Pre-Quest für den geschmolzenen Kern ein wahres Kinderspiel. Hier müsst ihr nur eine simple Aufgabe, welche euch in die Blackrocktiefen führt, erledigen.
Auch Maraudon war bereits bei Phase 1 mit dabei. Bei Maraudon handelt es sich um einen großen Dungeon mit zwei verschiedenen Instanztoren im Westen von Desolace. Ab Level 46 bietet diese Instanz mit vielen Bossen und den ersten Pre-Raid-Gegenständen Spielspaß und Spannung für alle WoW-Liebhaber. Mit diesen Startgegebenheiten orientierte sich WoW Classic fast komplett am Urgestein von WoW – auch genannt „Vanilla“.
Phase 1.5
Eigentlich sollte Düsterbruch erst mit Phase 2 in WoW Classic einziehen. Der Computerspieleentwickler und -publisher Blizzard war aber der Meinung, seine Spieler wären schon früher bereit für Düsterbruch und öffnete mit dem 15. Oktober 2019 seine Tore. Auch hier gab und gibt es viele tolle Sachen zu holen. Außerdem war es nun Paladinen und Hexenmeistern möglich, ihr Epic-Mount zu ergattern und für Magier stand Rang 7 für das Herbeizaubern von Wasser zur Verfügung. Für Tanks stand ab diesem Zeitpunkt das beliebte Einhandschwert „Quel’Serrar“ am Ende einer kurzen Questreihe, in welcher ihr Düsterbruch und den Hort Onyxias besuchen müsst, zur Verfügung.
Phase 2
In dieser Phase ging es für PvP-Liebhaber erst so richtig los. Das Ehrensystem wurde eingeführt und damit einhergehende PvP-Belohnungen wurden implementiert. Unehrenhafte Morde werden nun wieder vermerkt und ehrenhafte Siege getrackt. Die Schlachtfelder erhalten aber erst mit Phase 3 Einzug in WoW Classic. Wer sich trotzdem bereits ins PvP-Gemetzel werfen wollte, bekam genug Chancen dazu in Tarrens Mühle oder auch im Schlingendorntal beim Jägerlager.
Zudem kam ein weiteres, kleines Feature in Phase 2 dazu: Der Schlüsselbund. Alle Schlüssel sollten damit direkt in einen extra Taschenslot rutschen. Somit ist in den, im Gegensatz zum neuen WoW, sehr begrenzten Beutel etwas mehr Platz – vorausgesetzt man hat viele Schlüssel bei sich. Noch eine Neuerung sind die beiden Outdoor-Bosse „Azuregos“ und „Kazzak“ in Azeroth anzutreffen. Abgesehen von tollen Loots für jedermann, haben Jäger mittels einer Quest die Möglichkeit, „uraltes, in Sehnen eingewickeltes Laminablatt“ zu erbeuten.
Phase 3
Endlich ist es soweit – die Schlachtfelder Alteractal und Kriegshymnenschlucht (auch genannt Warsongschlucht) stehen für stundenlanges PvP-Gemetzel zur Verfügung. Wer sich gern mit der gegnerischen Front duelliert, hat hier die richtigen Spielplätze dafür gefunden. Mit Phase 3 hält auch der nächste Schlachtzug seinen Einzug in WoW Classic – der Pechschwingenhort. Dieser befindet sich im oberen Stockwerk des Blackrock und wird auch liebevoll „Nefarians Penthouse“ genannt. In dieser Instanz wimmelt es nur so von Drachen und man munkelt, dass in der Ursprungsversion von WoW, Vanilla, Gilden damals bereits am zweiten Boss, Vaelastrasz, schier verzweifelt sind. Für gut eingespielte Gruppen stellt dieser aber in WoW Classic kein all zu großes Problem mehr dar.
Auch der Dunkelmondjahrmarkt findet nun jeden Monat in Goldhain (Allianz) oder in Thunder Bluff (Horde) statt. Dieser Jahrmarkt findet in WoW Classic jedoch nicht wie gewohnt auf einer eigenen, instanzierten Insel statt – stellt euch deshalb darauf ein, dass sich ein Besuch beim Jahrmarkt, aufgrund von möglichen PvP-Angriffen, nicht ganz ungefährlich gestalten kann.
Phase 4
Mit Zul’Gurub öffnet sich nicht nur ein neuer Schlachtzug, sondern es gab gleich eine neue Fraktion, die Zandalar-Trolle, dazu. Die Instanz erfreut sich großer Beliebtheit, da unter anderem seltene Reittiere, wie beispielsweise der „schnelle, zulianische Tiger“ für die Horde oder, für die Allianz den „schnellen Razzashiraptor“ droppen können. Die Auswahl der Reittiere hält sich in WoW Classic in Grenzen, deswegen sind diese Mounts schon etwas ganz Besonderes. Zudem lohnt es sich für die Fraktion, den Stamm der Zandalar, Ruf zu sammeln, da ihr, je nach Rufstufe, so bei den Händlern nützliche Gegenstände abstauben könnt.
Als zusätzliche „Open World Bosse“ – also Bosse die sowohl die Allianz als auch die Horde bezwingen können, da diese frei in der Welt umherschwirren, erwarten euch die grünen Drachen. Zu finden sind diese in Azeroth. Auch ein neues Schlachtfeld, ebenfalls bekannt unter dem Begriff „Battleground“ hat in Phase 4 seine Pforten geöffnet: Das Arathibecken.
Phase 5
Phase 5 startete mit einem imposanten Event. In Silithus arbeiteten sowohl die Horde, als auch die Allianz an der Öffnung der Tore von Ahn’Qiraj. Zuerst mussten Kriegsvorräte besorgt werden, die bei entsprechenden NPCs abgegeben werden konnten. Danach dauerte es weitere 5 Tage, bis die Vorräte nach Silithus „transportiert“ wurden. Erst danach konnte die Öffnung von Ahn’Qiraj stattfinden. Die Questreihe zur Herstellung des Szepters der Sandstürme benötigte mindestens zwei Raid-IDs, was bedeutete, dass der Gong frühestens in etwas über einer Woche danach geschlagen werden konnte.
Wer den Gong-Schlag meisterte qualifizierte sich für das seltene Reittier „schwarze Qirajipanzerdrohne“, welches mit dem „schwarzen Qijariresonanzkristall“ beschworen werden kann. Meistens blieb dieses Mount den Gildenmeistern vorbehalten. Auch kann man die Drohne im Nachhinein nicht mehr einfach irgendwie erspielen – diese war tatsächlich nur zu diesem Event erhältlich.
Phase 6
Noch bis Ende Dezember 2020 läuft das Eröffnungsevent des legendären Raids „Naxxramas“. Die Invasion der Geißel zieht aktuell über Azeroth und erscheint in Form von Nekropolen am Himmel, unter welchen die Geißel ihr Unwesen treiben. Spätestens jetzt lohnt sich der Ruf bei der Fraktion Argentumdämmerung, die bisher eher nebensächlich war. Ebenfalls wurden auch Open World PvP Events in Silithus und den östlichen Pestländern implementiert.
Wie geht’s nun weiter mit WoW Classic?
Wirklich „geplant“ ist nach Phase 6 eigentlich nichts mehr. Nach Naxxramas ist vorerst Schluss. Ob die Entwickler, aufgrund der doch eher unerwarteten anhaltenden Beliebtheit von WoW Classic, noch weitere Schritte setzen, ist bislang noch nicht bestätigt. Was im Netz jedoch immer wieder zu finden ist, ist der Wunsch nach einer „Classic+ Version“. WoW Classic soll also einfach weiterentwickelt werden, anstatt auf bekannte Erweiterungen wie „The Burning Crusade“ oder „Wrath of the Lich King“ zurückzugreifen. Eine dänische Webseite, namens „ProgamerReview“ hat in einem Artikel bereits einige Ideen zu einem möglichen „Classic+“ zusammengestellt.
Ob und wann sich die Spieleentwickler von Blizzard für diese Idee begeistern können, steht jedoch noch in den Sternen. Für Blizzard wäre es natürlich um ein vielfaches einfacher, beispielsweise „The Burning Crusade“ umzusetzen, als komplett neuen Content zu erschaffen. Zudem gibt es anscheinend wieder das Bedenken, dass ein „Classic +“ keine neuen Spieler ansprechen würde. Eine ähnliche Aussage gab es schon vor dem Release von WoW Classic. Hier glaubte man zuerst, dass nur eingefleischte Veteranen des Spiels in die Welt von Classic eintauchen würden und die Spielfreude nur von kurzer Dauer wäre – weit gefehlt. Auch Neulinge und Retail-Spieler konnten sich für WoW Classic begeistern und blieben bis heute dabei.
Fazit
Auch ich, als „Neuling“ bei WoW spiele Classic lieber als Retail, obwohl ich mit Retail gestartet habe. Gründe dafür sind, dass Gegenstände und andere Dinge in WoW Classic noch einen Wert haben, während ich in Retail gefühlt nur noch mit grünen, blauen und violetten Gegenständen „zugemüllt“ werde. Wenn ich in Classic einen epischen Gegenstand finde, erspiele oder auf andere Weise ergatter, freue ich mich noch richtig darüber, während ich in Retail schon lange den Überblick verloren habe, was „gut“ ist. Auch lohnt es sich in Classic noch richtig, seine Berufe oder andere Fertigkeiten zu skillen, da man die Endprodukte gut verwenden oder auch verkaufen kann, um an sein Gold zu kommen.
Wie seht ihr das? Spielt ihr lieber Retail oder Classic? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile und würdet ihr euch ebenfalls eine „Classic +“ Fortsetzung wünschen? Lasst mir eure Meinungen dazu gerne in den Kommentaren da.
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